Pharmakologie
Chinesische Heilkräutertherapie / Pharmakologie (Zhong yao) ist die wichtigste Therapieform der TCM. Circa 90% aller Erkrankungen werden mit der Kräutertherapie behandelt. Nach den Überlieferungen war der erste Heilkräuterspezialist der legendäre rote Kaiser Shen Nung (der Göttliche Landwirt), der noch heute als König der Heilmittel in den Tempeln der Medizin verehrt wird. Unter ihm entstand das Werk shen nong ben cao jing (500 - 200 v. Chr.), in dem bereits 365 Kräuter klassifiziert wurden. Li Shi Zhen klassifizierte dann 1597 in seinem ben cao gang mu 1892 Kräuter, Mineralien und Tierprodukte. Die Kräuter werden nach speziellen Kriterien klassifiziert: sie werden nach Geschmack, thermischer Eigenschaft, Meridian/ Organbezug, spezieller Wirkung und Indikation unterschieden und dann entsprechend Kaiser-, Minister-, Assistenten- und Boten/Botschaftskräuter so zusammen-gestellt, dass für jeden Patienten eine individuelle Rezeptur entsteht, die zur Prophylaxe, sowie zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt wird. Die Kräutertherapie basiert ebenfalls auf den Grundlagen der TCM und erfordert ein noch detaillierteres Grundlagenstudium und Diagnosewissen als die Akupunktur. Nur eine korrekte Diagnose nach den Kriterien der TCM ermöglicht eine nebenwirkungsfreie Therapie.
Auch wenn die chinesische Kräutertherapie bei uns heute noch nicht den gleichen Stellenwert wie die Akupunktur erreicht hat, so wird sich dies in der Zukunft deutlich ändern, wenn man das Beispiel USA und England verfolgt. In China und Japan ist die Kräutertherapie nicht mehr aus der medizinischen Versorgung fortzudenken.
Krankheiten die mit Kräuterrezepturen behandelt werden können:
Praktisch können alle Erkrankungen durch die Kräutertherapie behandelt werden:
Infektionskrankheiten
Erkrankungen der Atemwege
Erkrankungen des Herzkreislaufsystems
Erkrankungen des Verdauungstraktes
Leber/Gallenblase- und Gallenwegserkrankungen
Magen- Darmerkrankungen
Erkrankungen des neurologischen Systems
Urogenitale Erkrankungen
Menstruationsstörungen
Schlafstörungen
Psychische Erkrankungen
Hauterkrankungen